"Plagizálás bizonyítva, doktori cím megvonva - de egy Schmittet ilyesmi nem ráz meg" - így kezdi cikkét a Budapestről tudósító Gregor Mayer a Der Standard hasábjain. Az osztrák napilap - magyarázatként - rögtön hozzáteszi: Schmitt Pál magyar köztársasági elnök pénteken nem mondott le hivataláról.
 
Megtudhatjuk azt is, hogy a parlamentben készült, a magyar televízióban este levetített interjúban Schmitt kijelenti, hogy "tiszta lelkiismerettel és legjobb tudása szerint készítette el disszertációját". Annak ellenére, hogy előző nap a Semmelweis Orvostudományi Egyetem megvonta az államfő tudományos címét.
 
Gregor Mayer megemlíti azt is, hogy a botrányt a HVG robbantotta ki, elsőként állítva, hogy az államfő 215 oldalas munkájában 197 oldalon plagizált.
 
Mayer hangulatváltozásról számolt be a Fidesz soraiban. Megemlíti Pálinkás József MTA elnök nyilatkozatát, illetve felhívja a figyelmet arra is, hogy - a Fidesz szócsövének titulált - Magyar Nemzet már egy nappal a szenátusi döntés előtt lemondással hozta összefüggésbe Schmittet.
 
A Der Standard tudósítója hangsúlyozza, Schmitt Orbán Viktor miniszterelnök, Fidesz főnök alkotta. Megjegyzi azt is, hogy Kövér László Fidesz társalapító, Házelnök Schmitt Pál kinevezése előtt Paprika-Jancsinak titulálta őt.
 
Gregor Mayer véleménye szerint a Sándor Palota "lakója" 20 hivatali hónapja alatt Orbán szófogadó segítője volt. Mayer azt is hozzáteszi, szerinte Schmitt szemrebbenés nélkül írt alá minden törvényt amit a várba felküldtek neki.

 

Az eredeti cikk: http://bajko-sokoray.blog.hu/2012/03/31/der_standard_doktorloser_schmitt_klebt_am_pr_sidenten_sessel

Präsident hat Dissertation nach "bestem Wissen und Gewissen" geschrieben

Des Plagiats überführt, den Doktortitel aberkannt - doch einen Schmitt kann so etwas nicht erschüttern. Pál Schmitt, ungarischer Staatspräsident, ist am Freitag nicht von seinem Amt zurückgetreten. Im TV-Interview, das im Parlamentsgebäude aufgezeichnet und am Abend ausgestrahlt wurde, erklärte Schmitt: "Mein Gewissen ist rein. Ich habe meine Dissertation nach bestem Wissen und Gewissen angefertigt."

Dabei hatte die Budapester Semmelweis-Universität für Medizinwissenschaften dem rechts-konservativen Staatsoberhaupt erst am Vortag die akademische Würde entzogen. Schmitt hatte seine Dissertation über die Geschichte der olympischen Bewegung 1992 fast zur Gänze von anderen Autoren abgeschrieben. Die diesbezüglichen Enthüllungen des Wochenmagazins HVG, das 197 von 215 Seiten der Schmittschen Doktorarbeit als Plagiat identifiziert hatte, waren am Dienstag von einer Expertenkommission der Uni bestätigt worden.

Im Lager von Orbáns Regierungspartei Fidesz (Bund Junger Demokraten) trat infolgedessen ein bemerkenswerter Stimmungsumschwung ein. Das Fidesz-Sprachrohr Magyar Nemzet legte bereits am Donnerstag Schmitt den Rücktritt nahe. József Pálinkás, der Präsident der Akademie der Wissenschaften und Unterrichtsminister in Orbáns erster Regierung, forderte gleichfalls Schmitts Rücktritt.

Doch wichtige Fragen entscheidet der rechts-populistische Ministerpräsident Viktor Orbán, zugleich auch Fidesz-Chef, stets allein. Schmitt, ein ehemaliger Olympia-Fechter und schon im Kommunismus ein hochrangiger Sportfunktionär, war stets seine Kreatur. In das höchste Staatsamt hievte ihn Orbán im Sommer 2010, schon damals gegen Widerstände aus den eigenen Reihen. Der Fidesz-Mitgründer und Parlamentspräsident László Kövér soll Schmitt damals als einen "Paprika-Jancsi" - die ungarische Spielart des Wiener Kasperls - bezeichnet haben.

In den 20 Monaten seiner Amtszeit erwies sich der Bewohner des Budaer Sándor-Palais als Orbáns williger Erfüllungsgehilfe. Ohne Wimpernzucken signierte er jedes Gesetz, das man ihm per Expressboten aus dem Parlament auf die Burg hochschickte, was ihm die Spottbezeichnung "nationaler Kugelschreiber" einbrachte.

(Gregor Mayer aus Budapest /DER STANDARD, 30.3.2012)

Donnerstag, 15. März (12-03-15 21:21:50)

In Ungarn demonstrieren am Nationalfeiertag jeweils Hunderttausende für oder gegen die rechts-konservative Regierung. Die Gegner von Ministerpräsident Orban fordern die Rücknahme des restriktiven Mediengesetzes und anderer Maßnahmen. Orban selbst erinnert die Ungarn an ihren Nationalstolz.

  

Orban versammelt seine Sympathisanten vor dem Regierungssitz in Budapest.(Foto: AP)

Hunderttausende Ungarn haben in der Hauptstadt Budapest für und gegen die umstrittene Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban demonstriert. Am Nationalfeiertag versammelten sich vor dem Parlamentsgebäude etwa 200.000 Unterstützer des Regierungschefs. An der nahen Kundgebung der Opposition beteiligten sich etwa 100.000 Regierungsgegner. In einer Rede vor seinen Anhängern erinnerte Orban an die Revolution von 1848, in der Ungarn gegen die Vorherrschaft der Habsburger kämpfte und an die der Nationalfeiertag erinnert. Heute gelte wie damals, dass Ungarn "keine Kolonie" sei, sagte er.

Die Gegendemonstranten fordern ein stärkeres Eingreifen der EU. (Foto: DPA)

Dem "Druck und dem Diktat von außen" hätte Ungarn im Winter 2011/2012 nie widerstanden, wenn sich nicht hunderttausende Menschen dagegen aufgelehnt hätten, fügte er mit Blick auf die internationale Kritik an der Arbeit seiner Regierung hinzu.

Während bei der Kundgebung zahlreiche ungarische Flaggen wehten, waren bei der Gegendemonstration viele Europafahnen zu sehen. Ein 37-jähriger Bankangestellter sagte, er protestiere "gegen Orbans Regime". Er rief die Europäische Union dazu auf, mit größerer Härte gegen die rechtskonservative Regierung in Budapest vorzugehen. "Was in Ungarn passiert, ist eine Schande für Europa", unterstützte ihn der eigens angereiste französische Abgeordnete der Linken im Europäischen Parlament, Harlem Desir.

Orban steht international seit Monaten wegen umstrittener Gesetzes- und Verfassungsänderungen in der Kritik, die etwa den Justiz- und Medienbereich betreffen. Der Internationale Währungsfonds und die EU brachen deswegen im Dezember Verhandlungen mit Budapest ab, in denen es um Finanzhilfen in Höhe von bis zu 20 Milliarden Euro für das hoch verschuldete Land ging. Erst am Dienstag sperrte die EU wegen des hohen Haushaltsdefizits Ungarns Zahlungen aus Entwicklungstöpfen in Höhe von knapp einer halben Milliarde Euro.

Forrás: n-tv.de, dpa

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